Feuerwerk und Verletzungen – Wird das Gesundheitssystem wirklich überlastet?

Ehrlich gesagt fällt es uns wirklich schwer, als Feuerwerk Online Shop über Verletzungen an Silvester zu schreiben. Denn jegliche Verletzung durch unser geliebtes Feuerwerk ist eine zu viel!

Dennoch finden wir, dass es an der Zeit ist mit gewissen Vorurteilen aufzuräumen!

Ein Feuerwerksverbot für ganz Deutschland gab es noch nie. Und genau das versucht man in Zeiten der Corona-Pandemie mit aller Gewalt „durchzudrücken“. Die Fakten hierzu (zumindest für Bayern) werden wir in diesem Blogpost offenlegen. Überlastet Feuerwerk das Gesundheitssystem wirklich?

Interessanterweise hat diese Anfrage Katharina Schulze (Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag) am 6. April 2020 in der Drucksacke 18/6877 an den bayerischen Landtag gestellt. Die Dokumente hierzu finden Sie im weiteren Verlauf dieses Artikels.

Feuerwerk Verletzungen Statistik

Vorab: In einer (vor Allem für die Gewerbetreibenden der Eventbranche harten Zeit, fällt es durchaus schwer sachlich zu bleiben. Dennoch geben wir uns wirklich Mühe den genauen Sachverhalt ohne unverschämte und beleidigende „Parolen“ wiederzugeben). Sachlichkeit und Verständnis für andere Ansichten gehören einfach zum gemeinsamen Zusammenleben dazu – Denn auch Feuerwerk ist nicht Jedermanns Sache. Darüber sind für uns natürlich im Klaren. Aber eine Gemeinschaft wird laut Duden genau so definiert: das Zusammensein, -leben in gegenseitiger Verbundenheit.

Und genau diese Verbundenheit muss auch bei einem Begriff wie Silvesterfeuerwerk wieder erlangt werden. Schluss mit plumpen Anschuldigungen einschlägiger Organisationen. Schluss mit den pauschalen Anfeindungen als Umweltverschmutzer. Schluss mit dubiosen Umfragen im „erwünschten Klientel“. Lebensfreude an einem einzigen Tag! Feuerwerker haben viel mehr zu bieten als nur Schall und Rauch!

Anfrage zum Thema „Verletzungen durch Pyrotechnik 2019/2020

Wie viele Verletzungen gab es Silvester 2019/2020 durch Feuerwerk?

Wie bereits erwähnt kontaktierte die Vorsitzenden Katharina Schule den bayerischen Landtag um einige Fragen bezüglich der Auswirkungen von Silvesterfeuerwerk auf Mitmenschen und Tiere. Den exakten Fragenkatalog haben wir ebenfalls abgebildet.

Unter anderen lautete die Frage:

  • Wie viele Personen wurden in der Silvesternacht durch das Abbrennen von
    Feuerwerk verletzt (bitte aufgeschlüsselt nach Regierungsbezirken sowie
    Landkreisen bzw. kreisfreien Städten)?

Eine sehr interessante Frage, deren Beanwortung wir natürlich kaum erwarten konnten. Gerade in Zeiten der Corona-Pandamie, bei der uns ein deutschlandweites Verbot von privatem Feuerwerk vorgelegt wurde. Das Ergebnis für den Freistaat Bayern lässt hier (unserer Meinung nach) kaum Platz für Spekulationen!

Anfrage Verletzungen durch Pyrotechnik

25 Verletzte im ganzen Freistaat Bayern durch Silvesterfeuerwerk im Jahr 2019

Verletzungen durch Pyrotechnik

Ja richtig gelesen: Im ganzen Freistaat Bayern gab es „lediglich“ 25 Verletzte durch Feuerwerkskörper beim Jahreswechsel 2019/2020.

Natürlich wird wieder argumentiert, dass nicht alle den Weg ins Krankenhaus einschlagen. Da fragen wir uns aber: Wenn ich nach einer ach so schlimmen Verletzung davon absehe ins Krankenhaus zu gehen, und dann auch nach mehreren Tagen dort nicht vorstellig werde, kann’s wirklich so schlimm gewesen sein?

Fakt ist: Es werden dort auch nicht alle Fälle im Detail erfasst. Dennoch fragen wir uns hier natürlich: Ist ein generelles Verbot des Feuerwerkauf und Abbrennens von Feuerwerk für den Normalbürger wirklich erforderlich?

Den Fakten nach wohl eher nein! Wir lassen uns gerne eines Besseren belehren! Aber wo ist hier die sachliche und fachliche Grundlage? Sind alle Verletzungen durch LEGALES FEUERWERK enstanden?

Gerade jetzt versucht die Regierung ein flächendeckendes Verbot für Konsumentenfeuerwerk auf den Weg zu bringen. In Anblick der Berichterstattung vereinzelter Medien, führt der Weg für Feuerwerksbegeisterte nach Polen oder Tschechien, um sich mit illegaler Pyrotechnik einzudecken. Liegt hier die Lösung? Wir denken nicht! Nachzulesen unter anderem hier: Böllerhandel in Polen

Feuerwerksverbot 2020 – Mehr Symbolik als effektive Pandemiebekämpfung?

Als Feuerwerksverkauf haben wir natürlich ein großes Interesse: Den Verkauf von Feuerwerk zum jeweiligen Jahreswechsel. Jedoch können auch wir uns nicht vor der Corona-Pandemie verstecken und mussten bereits enorme geschäftliche Verluste verbuchen. So fand eine Hochzeits- und Volksfestsaison quasi für uns nicht statt. Gerade hierüber finanzieren wir unseren finanziellen Bedarf unter dem Jahr für Lagerhaltung, Einkäufe, Miete und Personalkosten.

Nachdem wir Ende November mehr oder weniger das „Okay“ unserer Regierung erhalten haben, einen Feuerwerksverkauf (natürlich unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen und Erarbeitung eines Hygienekonzepts) durchzuführen, haben wir die Weichen für diesen gestellt. Das beinhaltete natürlich enorme Kosten für Einkäufe, Lagerhaltung und Personal sowie unserem Livestream-Vorschießen. Kosten auf denen wir wohl voraussichtlich sitzen bleiben werden.

Wir fragen uns daher, warum ein Verbot uns wirklich durch die Pandemie hilft? Was spricht denn dagegen mit seiner Familie einige Feuerwerkskörper zur Verabschiedung eines solchen „beschissenen“ Jahres in den Himmel zu feuern? Die Ausgangssperre ab 21 Uhr erübrigt doch eigentlich die Frage nach ausufernden Silvesterpartys? Es liegt uns durchaus schwer im Magen, dass unserer Auffassung nach eben genau unsere Branche geopfert wird. Mit einem Umsatz von gerade einmal geschätzten 122 Millionen Euro scheinen wir keinerlei Bedeutung zu haben! Geht es beim Feuerwerk nicht darum den Moment zu genießen? Einfach einmal abzuschalten? Genau das wird uns in diesem Jahr vermutlich genommen.

Denn wer schon das ganze Jahr auf Spaß verzichten muss – dem nehmen wir den letzten Strohhalm zur Freude an Silvester eben auch noch!

Unserer Meinung nach gäbe es viele effektivere Baustellen, um einer Verbreitung des Coronavirus entgegen zu wirken. Man muss sich nur die teils überfüllten Busse und Straßenbahnen ansehen. Natürlich haben unsere gewählten Politiker eine große Verantwortung und treffen mit Sicherheit auch viele richtige Entscheidungen, doch fragen wir uns wirklich: Muss man ausgerechnet den letzten Tag im Jahr dermaßen einschränken? Sind die Personenbeschränkungen für Treffen nicht genug? Was spricht dageben mit der Familie einige Raketen in den Himmel zu schießen, ohne dabei gleich die Silvesterparty des Jahrhunderts zu veranstalten? Wir können es einfach nicht nachvollziehen!

Ebenso werden wir in den nächsten Wochen die weiteren Anfragepunkte erörtern und dazu Stellung nehmen- Fairness muss sein und die Zeit dazu werden wir vermutlich haben …. Euer Team von Pyrotechnix!

Schlusswort: Bitte unbedingt lesen!

Dass das Schlusswort etwas üppiger ausfällt als sonst, ist der absolut bedrohlichen Lage unserer Branche geschuldet. Hier hat es keineswegs mit „Ich verkaufe halt ein paar Kracher zu Silvester in meinem Kiosk“ zu tun, sondern mit ernsthaftem Unternehmertum. Ihr könnt euch nicht vorstellen, was an Lagerkosten über das Jahr entsteht. Eigens angemietete Bunker, Fahrzeuge nach Ex-Zulassung (für die Beförderung von Explosivstoffen) sowie weiteren enormen Kosten für Onlineshops und deren Verwaltung.

Hier geht es um enorme Kosten und Existenzen. Daher tut es mir (Alexander Vollmann/Inhaber von Pyrotechnix) in der Seele weh, wenn ich zum Teil in Kommentaren auf sozialen Medien lese, dass „es uns gegönnt wird“ und „endlich mal Ruhe ist“. Dass Familien inklusive Haustieren (die wir alle von Herzen lieben) in einer solchen Situation am Rande der Existenz stehen scheint die bekannten Feuerwerksgegner nicht zu beeindrucken. Ich möchte daher nur einfach zur Info geben, dass weitere Unternehmen von einem Verbot von Feuerwerk betroffen sind: Speditionen, Zulieferer von Verpackungsmaterial (Kartonagen für Gefahrgüter), Einzelhändler mit Feuerwerksverkauf, chemische Fabrikanten, eingesessene Familienunternehmen in Deutschland wie Sauer oder Zink Feuerwerke, Angestellte der Bundesanstalt für Materialforschung und Prüfung, Angestellte der jeweiligen Landesregierungen (Gewerbeaufsichtsämter in Bayern) und viele, viele mehr …. Vielleicht auch eure Liebsten?

Daher lasst uns doch gemeinsam Freude am Feuerwerk haben. Seit dem Jahr 1506 werden in Deutschland Feuerwerke zur Vertreibung der bösen Geister abgebrannt. Und diesen Brauch sollten wir uns nicht nehmen lassen! Daher appellieren wir auch an die „Dauerkracher“: Nehmt Rücksicht auf eure Mitbürger und lasst es nicht 48 Stunden Nonstop krachen. Genießt lieber den Moment und beschränkt euch auf ein paar schöne Stunden der Knallerei! Ich denke damit können wir auch in Zukunft an Silvester gemeinsam feiern – Wie bereits oben beschrieben: Leben und Leben lassen – Dabei aber Rücksicht nehmen!

Unterstützt eure Pyroverkäufer in jeglicher Hinsicht. Sei es eine positive Bewertung auf google und den sozialen Medien, ein plumper Like oder einfach der Zuspruch eurer Kundentreue. Nicht nur bei uns, sondern auch bei allen anderen Kollegen in dieser Branche! Vielen Dank!

Und wenn ich es ehrlich und frei aus der Seele heraus schreiben darf: Lasst die Finger von illegalen Böllern und Co aus Tschechien und Polen (jenseits der zulässigen Kategorien in Deutschland). Ihr tut damit weder euch, noch euren Feuerwerkshändlern aus Deutschland einen Gefallen und werft nur unnötig ein schlechtes Licht auf die zuverlässigen Kollegen!